ASV: Miriam, seit wann bist Du im ASV Pfäffingen aktiv, und wie bist Du dazu gekommen?
Miriam Reichert: Puuh … da muss ich erst mal überlegen. Mein erstes Sportwochenende habe ich 2010 organisiert, und so lange bin ich dann wohl auch schon aktiv dabei – als Mitglied natürlich schon deutlich länger.
Zum Sportverein bin ich eigentlich über die Muttermilch gekommen. Meine Mutter war lange Schriftführerin, und so war der ASV bzw. das Vereinsleben bei uns schon immer sehr präsent.
ASV: Was sind Deine Aufgaben als Mitgliedervertreterin?
Miriam Reichert: Wie es der Name schon sagt, vertrete ich die Mitglieder bzw. deren Meinungen, Anregungen, Ideen oder auch Kritikpunkte im Vereinsausschuss. Man kann also mit jeglichen Anliegen auf unsere Mitgliedervertreter zukommen, und wir fungieren dann als Sprachrohr. Im Vereinsausschuss haben wir zudem eine sehr offene Aufgabenverteilung. Jeder bringt sich bei den Themen ein, bei welchen er gut unterstützen kann.
ASV: Du bist auch Leiterin des ASV-Festausschusses. Was genau macht der ASV-Festausschuss, und um welche Aufgaben kümmerst Du Dich dabei?
Miriam Reichert: Im Vereinsausschuss haben wir jedem Mitgliedervertreter Spezialaufgaben zugeordnet. Meine Aufgabe ist der Festausschuss. Hier koordiniere ich die Sitzungen und behalte den Überblick über alle Termine und Themen. Das Aufgabengebiet ist ziemlich weitläufig: Zuerst werden Ideen z.B. zu Programmpunkten gesammelt, dann geht es an die Detailorganisation. Rechtliche Rahmenbedingungen müssen geprüft, Einkaufsmengen geplant und Arbeitslisten erstellt werden. Es muss einfach an alles für einen reibungslosen Ablauf gedacht werden.
ASV: Im Festausschuss bist du das einzige weibliche Mitglied – die Frauenquote könnte noch verbessert werden. Wie fühlst Du Dich unter so vielen Männern?
Miriam Reichert: Darüber habe ich jetzt tatsächlich noch nie nachgedacht. Am wichtigsten ist, dass wir ein gutes Team sind. Und außerdem habe ich seit kurzem auch tatsächlich weibliche Unterstützung bekommen.
ASV: Wie viel Vorlauf braucht man für die Organisation einer ASV-Veranstaltung wie das jetzt anstehende ASV-Sportwochenende vom 04.-06.07.2025?
Miriam Reichert: Die Vorlaufzeit hängt v.a. von der vorhandenen Routine ab. Am Anfang haben wir uns echt schwergetan und dementsprechend lange gebraucht – da hatten wir quasi im zweiwöchigen Rhythmus Sitzungen. Zwischenzeitlich kennt jeder seine Aufgaben, und wir treffen uns in größeren Abständen, um die Ergebnisse zusammenzutragen.
ASV: Du hattest auch viel mit der ASV-Veranstaltungsreihe „heimspiel“ zu tun. Wie wird es mit diesem überregionalen Event angesichts deutlich gestiegener Kosten weitergehen?
Miriam Reichert: Leider, leider, leider musste ich bereits bei der Mitgliederversammlung bekannt geben, dass wir die Veranstaltungsreihe derzeit nicht fortsetzen. Die Fixkosten sind derart gestiegen, dass wir die Sponsorenpakete und auch die Eintrittspreise hätten massiv anheben müssen. Das hätte keine Akzeptanz gefunden. Wirklich sehr schade, dass wir nach 10 Jahren keine Fortsetzung mehr anbieten können.
ASV: Die Vereine stehen vor immer größeren Herausforderungen, weil immer weniger Leute bereit sind, ehrenamtlich zu arbeiten. Wie geht der ASV dieses Problem an?
Miriam Reichert: Das ist ein sehr schwieriges und zugleich extrem wichtiges Thema! Ohne ehrenamtliche Hilfe, egal in welcher Ausprägung, ist kein Verein überlebensfähig.
Wir versuchen, im ASV offen gegenüber neuen Ideen zu sein. So haben wir z. B. den Begriff „Ideengeber“ definiert. Das sind Leute, die sich für ein zeitlich begrenztes Projekt einbringen, ohne ein gewähltes Amt zu begleiten. Zwei Projekte konnten wir auf diese Art auch bereits abschließen – das freut uns wirklich sehr! Besteht doch immer auch die Hoffnung, dass sich jemand für ein langfristigeres Engagement im Verein begeistern lässt.
Es gibt nämlich noch sehr viel mehr Themenbereiche, die Unterstützung benötigen würden … beispielhaft können hier die neue ASV-Kollektion oder auch der Jugendfußballbereich genannt werden.
ASV: Welche Angebote des ASV nutzt Du für Dich selbst?
Miriam Reichert: Wenn es meine Zeit erlaubt, fahre ich sehr gerne im Radtreff mit, gehe dienstags ins BodyFit und schaue sonntags der 1. Mannschaft auf dem Sportplatz zu. Auch den gesellschaftlichen Aspekt nutze ich gerne.
ASV: Was machst Du in Deiner Freizeit, wenn Du mal nicht für den ASV im Einsatz bist?
Miriam Reichert: Dann radel ich sehr gerne durch unsere Region, kümmere mich um meinen Garten und arbeite auch gerne in meinem Nebenjob in der Gastronomie.
ASV: Du hast 3 Wünsche für den ASV frei. Was wünschst Du Dir?
Miriam Reichert: Als Erstes wünsche ich mir, dass wieder mehr gesellschaftliche Bereitschaft für ehrenamtliches Engagement entsteht. Nur mit vielen Händen ist es dauerhaft möglich, einen Verein am Leben zu halten. Daran schließt sich auch mein zweiter Wunsch an: Dem Verein soll es finanziell nie schlecht gehen, d. h. für den Trainingsbetrieb und nötige Investitionen soll es immer genügend Geld für eine gute Umsetzung geben. Als dritten Wunsch würde ich mich freuen, wenn es keinen Trainermangel gäbe.
ASV: Miriam, wir bedanken uns für das Gespräch und wünschen Dir weiterhin viel Erfolg bei all Deinen Tätigkeiten im Verein.